Info 2017/3
„Runder Tisch Hochwasser“: Alte Sorgen, neue Schwerpunkte
Am 31. Mai traf sich der Runde Tisch Hochwasser zu seiner siebenten Sitzung in Nünchritz. Die Vertreter von Umweltministerium, Talsperrenverwaltung, Straßenbauamt, Wasserschifffahrtsamt, Landratsamt, Naturschutzverbänden, die Bürgermeister mit den drei Bürgerinitiativen (Nünchritz, Zeithain) und der IG Altriesa berieten wiederum unter der Moderation von Geert Mackenroth MdL über Schlussfolgerungen über den auf wissenschaftlicher Grundlage erarbeiteten Wasserspiegellagenmodellen. Alle Teilnehmer stimmten mit dem Gutachten überein: Bewuchs und Auflandungen haben erhebliche Auswirkungen auf den Elbe-Wasserstand. Bis hin zu den Vertretern des Freistaates besteht großes Interesse daran, Änderungen im Elbvorland vorzunehmen.
Udo Schmidt, Sprecher der BI HWN 2013, erklärte dazu: „Wir sind ein gutes Stück weiter gekommen, stoßen dabei jedoch auf einen gewaltigen Eigentümer- und Zuständigkeitswirrwarr – keiner will so richtig verantwortlich sein, obwohl alle ihren guten Willen zur Mitwirkung bekunden. Der Runde Tisch hat dringend darum gebeten, diese Frage bis zu seiner nächsten Sitzung zu klären.“
Vertreter des Landratsamts schlugen erstmals einen Katalog von konkreten Maßnahmen zum differenzierten Vorgehen vor: Wo und wie können Abflusshindernisse beseitigt werden? Die Gemeindeverwaltungen Zeithain und Nünchritz sowie der Abfallzweckverband haben bereits mit dem Entfernen von Müll begonnen, der im Vorland bereits z. T. seit 2002 herumliegt. Das Wasserschifffahrtsamt wurde zur Mitarbeit aufgefordert und sagte Kooperation zu. Weiterhin arbeitet das Landratsamt an einer Allgemeinverfügung, mit der die Eigentümer zur Pflege des Elbvorlandes angehalten werden sollen.
Moderator Geert Mackenroth MdL: „Alle diese niederschwelligen Maßnahmen begrüßt der Runde Tisch einhellig. Wir sind auch da auf einem guten Weg, auch wenn das große Projekt – Abbau der Sedimentablagerungen auf der gesamten Fläche – noch viel Arbeit erfordern und Jahre in Anspruch nehmen wird.“
Die Vertreter der BI’s forderten zudem eine Ausweitung der Elbe durch eine zusätzliche Flutrinne zwischen den Brückenpfeilern. Die weitergehenden Forderungen wie die generelle Entfernung des Bewuchses und gezielte Entfernung der Auflandungen beidseitig der Elbe, Wiederherstellung der Längsbauwerke der Buhnen gegenüber von Riesa, gezielte Ableitung des Überlaufs an der Überlaufstrecke bei Promnitz, Verbot eines weiteren Kiesabbaus im Altarm der Elbe und etappenweise Realisierung der Hochwasserschutzmaßnahme S 88 werden vom Runden Tisch weiter thematisiert und behandelt werden.
Der Runde Tisch erwartet, dass die Verwaltungen sich zeitnah über die Zuständigkeiten zum differenzierten Vorgehen verständigen werden. Die drei Bürgerinitiativen fordern, dieses auch für die länderübergreifenden Zuständigkeiten zu regeln und darüber zum nächsten Runden Tisch Hochwasser, der voraussichtlich im November 2017 stattfindet, zu berichten.
Rückfragen bitte an Udo Schmidt, Tel.: 035265-56102
Sprecher der BI HWNM 2013